Scrum Master – Woher nehmen?

Scrum Master – Woher nehmen?

Scrum ist im IT-Bereich groß und erfolgreich geworden. Viele Scrum Master waren deshalb selbst früher Entwickler. Wenn das Experiment gewagt wurde, ein Projekt mit Scrum zu gestalten, wurde halt ein Scrum Master gebraucht. Das hat dann früher üblicherweise einer von denen übernommen, die für das Projekt vorgesehen waren. So bin ich auch das erste mal zu meiner Tätigkeit als Scrum Master gekommen. „Hey, es gibt da dieses Scrum, wollen wir das mal ausprobieren? Wer holt denn mal ein Buch und erklärt das?“ – ratet wer sich freiwillig gemeldet hat – meine ersten Gehversuche mit Scrum. Boah ist das lange her.

Heutzutage ist Scrum ein etabliertes Framework und die Rolle des Scrum Masters längst kommerzialisiert. Du willst erstmalig mit Scrum starten? Es stehen dutzende Unternehmen bereit, die dir Personen bereitstellen, damit das Team direkt in Fahrt kommt. Nur wo kommen diese Personen her? Auch das waren früher meist ehemalige Entwickler, die einfach festgestellt haben, dass sie mehr Spaß daran haben andere zu unterstützen, als selbst zu coden.

Da liegt jedoch ein großes Problem: Wenn wir Entwickler umfunktionieren / umqualifizieren, graben wir an der Stelle, wo wir ohnehin schon Fachkräftemangel haben. Da lohnt es sich mal hinzugucken, was ein Scrum Master eigentlich können muss. Programmieren können gehört nicht dazu – auch wenn natürlich das Verständnis dafür praktisch ist bei der Arbeit. Nur reicht da vermutlich ein Level, was sich jemand fachfremdes aus Interesse selbst aneignen kann.

Deshalb meine klare Empfehlung: Schaffe keine Anreize für die Entwickler, sich zum Scrum Master oder Agile Coach weiterzuentwickeln. Wir brauchen die Entwickler!

Das heißt natürlich nicht, dass wenn ein Entwickler von sich aus Interesse daran zeigt, das unterbunden werden sollte. Mir ist es sehr wichtig, dass jeder sich da einbringt, wo er glaubt, am meisten Wirkung zu zeigen. Vielleicht schlummert ja tatsächlich ein Scrum Master Talent in ihm. Wie immer in der Führung braucht es hier Fingerspitzengefühl, eine persönliche und individuelle Betreuung und Förderung.

Jetzt sind die 10 Minuten schon wieder um. Morgen geht es weiter.


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Kommentare

Eine Antwort zu „Scrum Master – Woher nehmen?“

  1. […] und deshalb ist die Nachfrage nach Scrum Mastern groß. Wie in meinem letzten Artikel über die Frage, woher man Scrum Master bekommt beschrieben, ist es keine gute Idee einfach Entwickler umzufunktionieren. Außerdem habe ich da […]

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