Zwei Stunden Gruppensitzung

Zwei Stunden Gruppensitzung

Eine der ersten Handlungen als ich Gruppenleiter wurde war, einen Serientermin für eine Gruppensitzung zu erstellen. Jede Woche, zwei Stunden, mit allen zusammen. Die Kollegen waren etwas verwundert, was sollen wir denn zwei Stunden machen. Das ist sicher nur damit der Raum geblockt ist, falls wir mal länger brauchen. Natürlich kam auch auf, dass das zu viel Zeit von der eigentlichen Arbeit wegnimmt.

Sie haben festgestellt, dass ich das sehr ernst meine. Neben den aktuellen Themen der Gruppe, der IT-Abteilung und des Unternehmens habe ich die restliche Zeit immer mit Fortbildung gefüllt und wir sind fast nie vor Ende der zwei Stunden fertig gewesen. Natürlich stelle ich mich nicht nur da vorne hin und laber. Die Kollegen haben eine ganze Reihe von SeriousGaming Elementen kennengelernt und durften die theoretischen Modelle direkt in die Praxis umsetzen. Wir haben iterativ Papierflugzeuge gebaut, Kommunikationsprobleme zwischen Abteilungen mit dem ChairGame transparent gemacht, Spaghetti-Marshmallow-Türme gebaut im Zusammenhang mit Problemen im Projektmanagement und vieles mehr. Mit Spaß lernt es sich leichter.

Immer wieder mal, kommt der Effekt, dass einzelne Mitarbeiter vor der Gruppensitzung versuchen, irgendwie darum herumzukommen, weil die operative Arbeit gerade lauter schreit und dann sind zwei Stunden doch eben viel Zeit. Die Arbeit erledigt sich nicht von allein. Naja, das Ergebnis ist immer, dass sie dann doch hingehen und nachher total froh sind, dass sie das nicht verpasst haben. In der Hektik des Alltags übersehen wir häufig, wie wichtig es ist, sich Zeit zu nehmen für die wichtigen Dinge, die (noch) nicht dringend sind (Eisenhower-Matrix). Da gehört fast alles zu, was wir in der Gruppensitzung machen. Klärung zukünftiger Themen, Reflektion, Fortbildung, …

Leider sind die 10 Minuten wieder um, dabei gibt es dazu noch so viel zu sagen. Bis morgen, oder eben bis zum nächsten 10 Minuten Artikel: Das Team und „wichtig, nicht dringend“.


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